Kunststoffverpackungen – Wie steht es um das Recycling ?

Was ist Kunststoff ?

Kunststoffe sind Polymere vielseitiger Herkunft, Anwendung, Herstellung und Eigenschaften. Sie sind u.a. zugfest, Temperaturbeständig und Elastisch. Es gibt viele verschiedene Kunststoffe, welche z.B. als Baustoffe, Verbrauchsmaterialien, oder Verpackungen dienen. Ein Leben ohne Kunststoffe ist schon so gut wie gar nicht mehr möglich, denn man findet sie überall, im Hausbau, im Handy, in den Küchenutensilien, als Dekor, oder als Tragetasche. Zudem finden sie einen wichtigen Anwendungszweck, als Verpackungsmaterial in der Lebensmittel, und Verbrauchsmittelindustrie. [1]

Wieso überhaupt Kunststoff ?

Kunststoffe haben viele Eigenschaften, welche Werkstoffe Metalle oder besser recycelbare Materialien wie Papier, Pappe oder Holz nicht aufweisen. Unser heutiger Komfort basiert auf Kunststoff. Wenn man sich umsieht, ist überall, irgendwie Kunststoff enthalten. Unsere heutige Welt ist ohne Kunststoff nicht mehr denkbar. [2]

Was gibt es alles für Kunststoffverpackungen ?

Kunststoffverpackungen können aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Kunststoffen bestehen, wobei jeder seine ganz individuellen Vor- und Nachteile hat.

Gebräuchliche Kunststoffe sind PET, PE, PP, PS, PVC, PC und PA [3]

PET (Polyethylenterephtalat) wird hauptsächlich für Trinkflaschen und Umverpackungen wie z.B. Schalen benutzt. Es ist chemisch beständig, nur stärkere Säuren sind etwas problematisch. PET ist sehr gut recyclebar, und wird, aufgrund des deutschen Pfandgesetzes, werden rund 97% der PET-Flaschen Recycelt. Abseits der Flaschen wird PET zu ca. 30% sortenrein recycelt. Eine Mehrweg-PET Flasche kann bis zu 16 mal wieder befüllt werden, danach werden sie, wie Einweg-PET Flaschen, geschreddert, geschmolzen und wiederverwertet. PET ist im Moment, nicht zuletzt aufgrund der Wirtschaftlichkeit, der umweltschonendste Kunststoff. Es wird hauptsächlich aus fossilen Rohstoffen hergestellt, kann aber auch als „Bio-PET“ zum Teil aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. [4]

PE (Polyethylen) ist mit ca. 30% der meist verwendete Kunststoff für Verpackungen. Mit unterschiedlichen verfahren kann man unterschiedliche Arten von PE herstellen. Primär LDPE und HDPE (Low Density Poly Ethylene) (High Density Poly Ethylene). PE ist 100% recyclebar, und kann zu ca. 98% sortenrein gefiltert werden. PE ist verhältnismäßig gasdurchlässig, wodurch es nicht alleine für geschlossene Behälter genutzt werden kann. Es wird hauptsächlich aus fossilen Rohstoffen hergestellt. [5]

PP (Polyproylen) ähnelt dem PP, ist jedoch beständiger. Zudem besitzt es gute Barriere-Eigenschaften gegenüber Wasserdampf und Fetten. Es kann recht gut recycelt werden, da es jedoch ein recht neuer Kunststoff ist, wird es das jedoch so gut wie gar nicht. Es wird hauptsächlich aus fossilen Rohstoffen hergestellt. [6]

PS (Polystyren) ist moderat gut recycelbar, hat jedoch durch die recht hohe Dichte, und dem damit folgendem Gewicht, hohe Transportkosten und CO2-Emission. Zudem kann Polystyrol nicht für Lebensmittelzwecke wiederverwertet werden, da es mit Verunreinigungen belassen sein kann. Es wird hauptsächlich für Einweggeschirr benutzt, zudem ist es billig und Wasserdampf gegenüber durchlässig.Es wird hauptsächlich aus fossilen Rohstoffen hergestellt. [7]

PVC (Polyvinylchlorid) ist nach PP und PE der wichtigste Kunststoff. Er ist sehr resistent gegen UV, Laugen, Säuren, Fette und Alkohol. Seine Verwendung ist jedoch stark zurückgegangen, da er oft Weichmacher enthält. Die Recyclingquote liegt bisher niedrig, da das PVC schwer zu recyceln ist, und seine Qualität mit jedem mal das er recycelt wird abnimmt. Es wird hauptsächlich aus fossilen Rohstoffen hergestellt. [8]

PC (Polycarbonate) sind sehr harte, transparente und farblose Kunststoffe, welche in wiederverwendbaren Hartplastikflaschen, und in CD-Rohlingen vorkommen. Es wird kaum recycelt, und zudem immer weniger in Lebensmittelverpackungen benutzt, da es hauptsächlich aus Bisphenol A besteht. Es wird hauptsächlich aus fossilen Rohstoffen hergestellt. [9]

PA (Polyamide) sind zähe, schlagfeste Kunststoffe, mit meist niedrigem Schmelzpunkt. Sie sind moderat gut recycelbar, jedoch ist der Prozess derart unwirtschaftlich, dass kaum jemand Recyclinganlagen für PA betreibt. [10]

Sind Bio-kunststoffe eine Alternative ?

Bio-Kunststoff“ ist ein fehl leitendes Wort. Viele Kunststoffe werden aus fossilen Rohstoffen hergestellt, hierbei muss man auf Erdölvorkommen zurückgreifen. Zudem werden Unmengen an CO2 frei. Sogenannte Bio-Kunststoffe sind oftmals zum Teil oder gar ganz aus nachwachsenden Rohstoffen, was die CO2-Emission verringert, und unabhängig von Erdöl macht, am Endresultat der Umweltbilanz ändert dies jedoch nur sehr wenig, da trotzdem ein nicht biologisch abbaubarer Kunststoff entsteht. Auch wirklich biologisch abbaubare Kunststoffe sind oft durch Fehlinformation gelobt. Das PLA (Polylactid) z.B. ist ein 100% biologisch abbaubarer Kunststoff, welcher aus Milchsäure besteht, welche wiederum aus Fermentation gewonnen wird. Jedoch ist sie nur bei Temperaturen oberhalb von 60°C abbaubar, eine Temperatur, welche im Hauskompost nicht vorhanden ist. So ist das PLA nur in Kompostieranlagen abbaubar. Nun das große Problem, solche PLA-Kompostieranlagen gibt es kaum. Die PHA (Polyhydroxyalkanolate) sind eine interessante neue Art von Bio-Kunststoff. Sie sind in ihrem Ursprung biologisch, da manche Bakterien sie als Energiespeicher nutzen, und haben perfekte Eigenschaften für die Verwendung als Verpackung. [11]

Welche Probleme gibt es beim Recycling ?

Hauptsächlich gilt das Problem „Mensch“. Viele Menschen kümmern sich nicht um die Umwelt, und handeln daher nicht richtig. Und selbst Leute, welche sich um die Umwelt kümmern können oft gar nicht richtig trennen, nicht aufgrund von Böswilligkeit, oder Unwissenheit, sondern sind viele Verpackungen Mischungen, Lagen aus unterschiedlichsten Verpackungsmaterialien, welche man selbst nicht trennen kann. Alles in allem ist Recycling noch lange kein perfektes, noch nicht einmal ein gutes System, so wie es jetzt ist. Es müsste sich was an der Einstellung vieler Menschen, an der Priorität der Länder, und der Umsetzung innerhalb dieser ändern, damit das Recycling sein ganzes Potential entfaltet. [12]

Quellen und Infos zum Nachlesen:

Wikipedia[1][2][11][12]

Artikel der Verbraucherzentrale zu Kunststoffen[3][4][5][6][7][8][9][10]

Artikel der Verbraucherzentrale zu Biokunststoffen[11]

Aluverpackungen – Wie beeinflussen sie die Umwelt ?

Was sind die positiven Aspekte des Aluminiums ?

Aluminium ist mit 7,57 Massenprozent, das dritthäufigste Element der Erdkruste. Hier wird es aus dem Mineral Bauxit gewonnen. Aluminium ist mit einer Dichte um ca. 2,2g/cm3 ein Leichtmetall, es ist zugfest, recht zäh, und schmilzt bei 660,2°C. Aluminium hat eine gute elektrische, sowie eine gute Wärmeleitfähigkeit, nur übertroffen von Kupfer, Gold und Silber. Es ist ein recht reaktives Element, bildet aber in der Luft eine Oxidschicht, welche es weitestgehend inert macht, in einem Prozess welcher Passivierung heißt. Aluminium kann zu einem sehr großem Teil Recycelt werden, und benötigt hierbei nur 5% des ursprünglichen Energieaufwandes. Europaweit liegt die Recyclingrate von Aluminium bei ca. 67% (die eigentliche Menge von verwertetem Alu ist jedoch geringer). Durch die Passivierung benötigt Alu statt z.B. Eisen kein bis nur kaum Korrosionsschutz, und spart bei Fahrzeugen durch sein geringes Gewicht CO2 Emissionen.[1]

Was sind die negativen Aspekte des Aluminiums ?

Die Gewinnung von Aluminium bedarf viel Energie, so braucht es pro Kg Aluminium 13-18 khw, was ca. das 4-fache des jährlichen Stromverbrauchs einer Familie mit 4 Personen entspricht. Zudem fallen bei der Herstellung auf einen Kg Aluminium ca. 10Kg CO2 an, im ganzem Prozess vom Bauxit bis zum Endprodukt ca. 16,5 Kg CO2 pro Kg Alu. Zudem entsteht bei der Gewinnung von Aluminium nach dem Bayer-Verfahren pro Tonne Aluminium 1-1,5 Tonnen sogenanntem Rotschlamms. Rotschlamm ist eine Mischung aus Natronlauge, Aluminium, Natrium- und Alumosilikaten, sowie einigen Schwermetallen. Dieser Bauxit Abfall ist akut, durch die Natronlauge, aber auch chronisch aufgrund der Schwermetalle, wie u.a. Arsen, Blei, Chrom, Cadmium und Nickel, giftig und umweltschädigend. 2015 beliefen sich auf 115 Millionen Tonnen Aluminium 150 Millionen Tonnen Rotschlamm.[2]

Wo wird Aluminium benutzt ?

Aluminium ist aufgrund seiner physikalischen und chemischen Eigenschaften, nach Stahl der wichtigste metallische Werkstoff. Es wird u.a. im Leichtbau, von z.B Fortbewegungsmitteln, oder im Haushalt als Alufolie oder Aluminiumbehälter, wie Getränke-, und Konservendosen genutzt. In Konserven befindet sich meistens noch eine Schicht aus Kunststoff, welche das Produkt schützen soll.[3]

Welche Probleme entstehen mit Aluminiumbehältern ?

Aluminiumbehälter sind durch die Oxidschicht recht inert, jedoch bei pH-Werten unter 4 oder über 9, oder bei sehr salzigen Lebensmitteln fängt Aluminium an in das Produkt zu diffundieren. 60mg pro Person in einer Woche gilt als tolerierbar. Nahrungsmittel mit hohem Salzgehalt z.B. eingelegter Fisch, oder saure Lebensmittel mit Zitronen- oder Essigsäure sollten deshalb nicht in Alufolie eingewickelt werden. Zudem können die Kunststoffbeschichtungen in Konservendosen Weichmacher, wie Bisphenol A enthalten, welche in das Produkt gelangen können.[4]

Werden Aluminiumverpackungen in der Kosmetik benutzt ?

In der Kosmetik findet sich ebenfalls Aluminium als Verpackungsmaterial, hauptsächlich in Form von Tuben. Diese haben einen inneren Lack auf Epoxyphenol-Basis. Diese Art von Lack verhindert, dass Aluminium in den Inhalt diffundiert, und schützt diesen ebenfalls vor Umwelteinflüssen wie Luftsauerstoff. Das Recycling von Epoxiden jedoch bietet eine große Herausforderung, da diese thermisch und chemisch stabil und resistent sind. Es ist möglich sie zu Recyclen, der Prozess hierfür ist jedoch aufwendig und verhältnismäßig teuer, zudem wird er so gut wie noch nicht benutzt. Ebenfalls stellt die Trennung des Epoxid-Lacks von der Aluminiumtube, eine weitere Schwierigkeit für das vollständige Recycling da.[5]

Ist Aluminium nun gut oder schlecht ?

Es gibt soweit keinen perfekten Ersatz für Verpackungsmaterialien, und das Aluminium ist auch nicht einwandfrei. Aluminium wird wohl noch sehr lange eines der wichtigsten Werkstoffe der Welt bleiben. Seine Herstellung ist aufwendig, und bei weitem nicht umweltschonend, sein Recycling jedoch ist einfach, billig und sparsam. Würde der weltweite Anteil des Alu-Recyclings um einiges über die jetzigen knappen 40% steigen, würde der Bedarf der Herstellung gesenkt, und der Umwelteinfluss stark verringert werden. Aluminium ist, wenn man es richtig anwendet, kein Gesundheitsrisiko, und stellt eine gute Möglichkeit dar Lebensmittel und Kosmetika zu verpacken. Am weltweitem Geschehen kann man selbst wenig ändern, den Müll richtig zu trennen ist jedoch ein guter Anfang.[6]

Quellen und Infos zum nachlesen:

Wikipedia[1][2][3][6]

Artikel der MZ zu Aluminiumverpackungen[4][5][6]